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jour fixe: Rendezvous mit Josef Hader

jour fixe: Rendezvous mit Josef Hader

Wer Josef Haders meisterhafte Darstellung als Exil-Schriftsteller Stefan Zweig in Maria Schraders „Vor der Morgenröte“ erlebt hat, für die er kürzlich den Preis der deutschen Filmkritik verliehen bekam, oder ihn als lakonischen Ermittler Brenner aus Wolf Haas‘ Krimi-Verfilmungen kennt, erwartete sein Regiedebüt mit Spannung: Im tragikomischen Sozialdrama „Wilde Maus“ spielt er selbst die Hauptrolle eines entlassenen Musikkritikers. 

Beim diesjährigen Rendezvous der filmsociety – das von gleich zwei Kölner ausverkauften Previews von „Wilde Maus“ im Odeon und Off Broadway eingerahmt wurde – war Josef Hader im ebenfalls bis auf den letzten (Steh-)Platz gefüllten KunstSalon zu Gast. Im Gespräch mit Filmredakteur und -wissenschaftler Daniel Kothenschulte zeigte sich der österreichische Schauspieler, Kabarettist, Drehbuchautor und (Jung-)Regisseur bestens aufgelegt und sorgte – im Ton stets lakonisch und vor allem angenehm selbstironisch – beim Publikum für viele Lacher und Zwischenapplaus. Natürlich sprachen Kothenschulte und Hader über dessen Erstlingswerk als Regisseur, das zu seinem eigenem Erstaunen („man sagt ja bei so einem Anruf ja dann doch nicht ‚ich fühle mich noch nicht bereit'“) gleich für den Wettbewerb der Berlinale ausgewählt wurde. Neben Anekdoten aus Schreibphase, von den Drehs und aus der Postproduktion von „Wilde Maus“ ging es u.a. um Chancen und Tücken der Dreifachfunktion als Drehbuchautor, Hauptdarsteller und Regisseur sowie seine Vorbilder und Herangehensweise in der die Zusammenarbeit mit Schauspieler-Kollegen. Darüber hinaus war aber auch Haders genereller Werdegang Thema, der ihn von den Kleinkunstbühnen der Alpenrepublik über die künstlerische Weiterentwicklung in seinen Soloprogrammen und den fließenden Übergang zu ersten (Film-)Schauspielrollen („Indien“) bis hin zur heutigen „Luxus-Existenz“ zwischen Kabarettszene und Filmwelt führte. Das kurzweilige Gespräch wurde nach mehr als einer Stunde noch für zahlreiche Fragen aus dem Publikum geöffnet, bevor der jour fixe im Monat März im lockeren Rahmen und bei leckeren Suppen – sowie weiterhin in Anwesenheit eines ob des regen Interesses sichtlich erfreuten Josef Hader – seinen Ausklang fand.

 

„Wunderbar, ein ganzer Hader-Tag! Lustig, anregend, informativ, durch Daniel Kothenschulte kongenial interviewt, konnte man als Zuschauer den personifizierten Scharfsinn und die pointierte Erzählweise erleben, es hat viel Spaß gemacht und wird sicherlich in langanhaltender Erinnerung bleiben.“
– Anja Schlamann (Mitglied der filmsociety)

„Ich bin langjähriger Fan von Josef Haders Arbeit. Es war toll, ihn in einem so entspannten und anekdotenreichen Gespräch zu erleben. Da hätte ich stundenlang zuhören können. Auch Lob an den Moderator, der seinem Gast viel Raum gegeben hat und das Gespräch sympathisch geführt hat!“
– Matthias Milleker (Gast im KunstSalon)

Fotos: Nikolai Stabusch

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