Zu keiner Zeit haben so viele Menschen allein gelebt und nie war elementarer zu spüren, wie brutal das selbst bestimmte Leben in Einsamkeit umschlagen kann. Aber kann man überhaupt glücklich sein allein? Und warum wird in einer Gesellschaft von Individualisten das Alleinleben als schambehaftetes
Scheitern wahrgenommen?
Daniel Schreiber, geboren 1977, stellt sein vielbeachtetes Buch an diesem Abend in der Erzengel-Michael-Kirche vor. Im Rückgriff auf eigene Erfahrungen, philosophische und soziologische Ideen ergründet Schreiber das Spannungsverhältnis zwischen dem Wunsch nach Rückzug und Freiheit und dem nach Nähe, Liebe und Gemeinschaft. Im Gespräch mit Festivalleiterin Elisabeth Noss diskutiert er, welche Rolle Freundschaften in diesem Lebensmodell spielen: Können sie eine Antwort auf den Sinnverlust in einer krisenhaften Welt sein? Wie haben sich die letzten Jahre auf unsere Lebensführung ausgewirkt? Und wie kann ein guter Umgang mit herausfordernden Lebenssituationen gelingen?
Daniel Schreiber ist Autor der hochgelobten und vielgelesenen Essays »Nüchtern« (2014) und »Zuhause« (2017). Der Abend bietet Gelegenheit, ein wichtiges und berührendes Thema zu reflektieren und mit dem Autor ins Gespräch zu
kommen.
»Allein« ist im Hanser Verlag erschienen.