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Schauspielbesuch „Der König stirbt“ von Ionesco

Schauspielbesuch „Der König stirbt“ von Ionesco

Die Spielzeit von  Rafael Sanchez nähert sich dem Ende. Wir nutzen die Gelegenheit vor der Sommerpause noch die Inszenierung „der König stirbt“ von Ionesco zu besuchen, in dem u. a. Benjamin Höppner spielt, den wir vor längerer Zeit im jour fixe erlebten. 

Worum geht’s? Vor Jahrhunderten schon ist Behringer König geworden. Aber von seiner Macht ist nichts übrig, er ist ein Herrscher ohne Reich, ja sogar (fast) ohne Untertanen. Im Palast ist die Heizung ausgefallen und der Wind pfeift durch den Thronsaal. Aber Behringer kann nicht lassen von der Macht. Doch eines steht fest: Am Ende der Vorstellung wird er sterben müssen – eine Ausgangssituation so tragisch wie grotesk. In anderthalb Stunden Bühnengeschehen durchmisst dieser König alle Phasen des Sterbens, von Verleugnung und Flucht, Wut und Verzweiflung bis zur vollständigen Auflösung. Denn im Angesicht des Todes, dieses großen Gleichmachers, helfen ihm Krone, Zepter und Hofstaat nichts.

Der Mensch empfindet seit jeher die Endlichkeit des eigenen Lebens als ultimative Zumutung, gleichzeitig maßt er sich an, über Seinesgleichen und die Natur herrschen zu können, wie es (vor allem) ihm beliebt – und als ob es kein Morgen gäbe. Eugène Ionescos DER KÖNIG STIRBT, ein Stück absurdes Theater aus den 1960er-Jahren, hat angesichts heutiger Diskurse um Machtverhältnisse, das Patriarchat und die Rolle autokratischer Herrscher nichts an Aktualität verloren. 

FOTO: Markus J. Bachmann

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