Der 1963 in Gera, als Sohn des Theaterregisseurs Adolf Dresen und der Schauspielerin Barbara Bachmann, geborene Andreas Dresen ist Filmregisseur. Nach der Trennung seiner Eltern wuchs er mit seiner Mutter und seinem Ziehvater, dem Theaterregisseur Christoph Schroth, in Schwerin auf.
Schon in seiner Schulzeit machte er erste Erfahrungen in den Bereichen Film und Regie, indem er während der Oberstufe Filme drehte und bei den Theaterstücken seiner Schule Regie führte. Nachdem er seinen Wehrdienst 1982/83 in der NVA absolviert hatte, arbeitete er 1984/85 als Tontechniker am Schweriner Theater. 1985/86 absolvierte er ein Volontariat im DEFA-Studio für Spielfilme und war Regieassistent bei Günter Reisch. Von 1986 bis 1991 studierte er Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Badelsberg. Sein Diplom erhielt er mit dem Film „Jenseits von Klein Wanzleben“. Sein Studentenfilm „So schnell es geht nach Istanbul“ (1990) lief auf der Berlinale und erhielt den Prix Europa. Sein Kinofilm Debüt hatte er mit dem Film „Stilles Land“ (1991/92).
Seit 1992 ist Dresen als freier Autor und Regisseur tätig. Nachdem er zunächst viel fürs Fernsehen arbeitete, wandte er sich nach seinem zweiten Kinofilm „Nachtgestalten“ (1999) vor allem ans Kino. Was seine Filme besonders macht, ist Dresens Vorliebe für Improvisation und Handkamera, welche seinen Filmen einen realistischen und dokumentarischen touch verleiht. Für drei seiner Kinofilme arbeitete er mit Wolfgang Kohlhaase zusammen: „Sommer vorm Balkon“ (2005), „Whisky mit Wodka“ (2009) und „Als wir träumten“ (2015).
Seit 1996 arbeitet Dresen zudem auch für die Bühne, hierzu gehören das Staatstheater Cottbus, das Schauspiel Leipzig sowie das Deutsche Theater in Berlin, an dem er „Kasimir und Karoline“ mit der Musik von den „17 Hippies“ inszenierte. Ebenso war er an der Oper tätig, wo er 2006 „Mozart Don Giovanni“ an der Basler Oper inszenierte.
2013 wurde Dresen in die Wettbewerbsjury der 63. Internationalen Filmfestspiele von Berlin berufen. Im Wettbewerb der Berlinale war er 1999 mit „Nachtgestalten“, 2002 mit „Halbe Treppe“, 2015 mit „Als wir träumten“, 2022 mit „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ und 2024 mit „In Liebe, Eure Hilde“ vertreten. 2019 erhielt sein Film „Gundermann“ insgesamt sechs Lolas beim Deutschen Filmpreis, u.a. den Preis für den Besten Film.
2003 gehörte Dresen zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. Er ist Mitglied der Europäischen Filmakademie und der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. 2013 bis 2019 war er Stiftungsratsvorsitzender der DEFA-Stiftung. Er war in der Partei Die Linke u.a. als juristischer Laie als Verfassungsrichter im Land Brandenburg und als Präsident des Landesverfassungsgerichtes tätig. Er setzt sich 2016 mit der Unterstützung des „Bündnis für Brandenburg“ für die Integration von Flüchtlingen ein. Seit 2018 ist er als Professor für Filmschauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Rostock tätig. Ende 2023 wurde er Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
Zu Gast im KunstSalon war er 2020 im Rahmen des Rendezvous der filmsociety. An einem ganzen Wochenende stellte die Filme „Stilles Land“ und „Sommer vom Balkon“ vor und berichte in einem ausführlichen Werkstattgespräch von seiner Filmarbeit.