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BILDSCHIRM STATT BILDERRAHMEN – KUNST ON DEMAND

BILDSCHIRM STATT BILDERRAHMEN – KUNST ON DEMAND

 

Auch wenn wir noch eine Weile darauf verzichten müssen, auf unkomplizierte Weise den direkten Zugang zur Kunst zu erhalten, wir brauchen sie doch! Die Möglichkeiten, sich vor dem Bildschirm oder anhand einer guten Lektüre an ihr zu erfreuen, sind natürlich zahlreich und wir geben an dieser Stelle gerne ein paar Empfehlungen.

Zur Lage der Kunstschaffenden wurde weiter oben bereits einiges gesagt: Die Lage ist für die meisten prekär, aber das Arbeiten geht weiter – und teilweise sogar das Ausstellen, denn aufgebaut scheint die aktuelle Ausstellung „Subjekt und Objekt. Foto Rhein Ruhr“  in der Kunsthalle Düsseldorf schon gewesen zu sein, kurz bevor klar wurde: Die Eröffnung am 21.03. kann nicht wie geplant stattfinden. Trotzdem, oder gerade deshalb, ist sie jetzt schon bis zum 16.08. verlängert worden – wir hoffen, dass so noch möglichst viele Leute die Gelegenheit für einen Besuch finden!
Die Ausstellung widmet sich fotografischen Positionen aus den rheinländischen Metropolen und dem Ruhrgebiet seit den 1960er-Jahren und vereint drei Künstlergenerationen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer künstlerischen Ansätze. Mittendrin Alwin Lay, ehemaliger Villa Aurora-Stipendiat des KunstSalon, und Johannes Post, KunstSalon-Fotografiepreisträger 2018. Und wir  können nicht hin! Dafür gibt es ein schönes Video mit Blick in die Ausstellung und einen Podcast, darüber hinaus hat die Kunsthalle Düsseldorf ihren eigenen youtube-Kanal mit weiteren interessanten Beiträgen.

Die Kölner Galerien haben auch wieder geöffnet und zeigen sich auch weiterhin erfinderisch. Beispielsweise entwickelte Anja Knoess in ihrer Galerie kurzerhand das Format Kunstcouch, in dem von ihr vertretene Künstler*innen zum Art Talk gebeten werden.

Genauso erfreulich ist auch, dass die artothek seit dem 21.04.2020 für Einzelpersonen nach vorheriger telefonischer Anmeldung wieder besucht werden kann. Zu sehen sind dort aktuell Arbeiten von Alfons Knogl und Lukas Schmenger. Und vor allem: Wann braucht man dringender einen neuen frischen Anblick der eigenen vier Wänden als jetzt?!  Also Termin machen, hingehen, Kunst ausleihen und sich zu Hause daran erfreuen!

Ob die Museen, in denen man sich sicherlich wunderbar aus dem Weg gehen kann, auf eine verantwortungsvolle Art auch in Bälde wieder öffnen können? Wir sind gespannt. Deren digitales Angebot ist weiterhin sehenswert, und zwar für Kinder und Erwachsene! Einen Überblick finden Sie hier: https://museenkoeln.de/portal/digital

Auf der Startseite des MAKK gelangen Sie direkt zum umfangreichen digitalen Angebot, beispielsweise einer Anleitung für Kinder, wie man selber Stop-Motion-Filme macht oder zu einer Führung der Direktorin Dr. Petra Hesse persönlich durch die Ausstellung „Hans Kotter. Licht – Farbe – Raum“

In der Reihe „Allein im Museum“ in der arte-Mediathek gehen Kurator*innen und Direktor*innen unterschiedlicher Museen direkt vor einem ausgewählten Original genau auf dieses ein. Das macht Spaß!
Auf arte gibt es nun außerdem einiges zu Kunst in Zeiten von Corona im neuen Magazin culture@home, dem neuen „Kulturmagazin für unsichere Zeiten“.

Über die Absage  unserer zweiten Diskussion zum Thema „Wie frei ist die Kunst“ können wir uns derweil mit der Doku „Skandal. Ist die Freiheit der Kunst in Gefahr?“  ein wenig hinwegtrösten. Sexismus, Rassismus, kulturelle Aneignung in der Kunst und im Kunstbetrieb sorgen für hitzige Debatten darum, was Kunst darf und wie weit eine Zensur, basierend auf verletzten Gefühlen gerechtfertigt sein kann. Ein sensibles Thema.

Bevor Sie aber mit viereckigen Augen aus der Krise kommen: Es gibt ja auch immer noch Bücher! Verweisen möchten wir gerne auf die noch frisch erschienene Biografie von Julia Voss über die viel zu spät entdeckte und gewürdigte schwedische Künstlerin Hilma af Klint. Sie malte schon vor ihren berühmten männlichen Malerkollegen wie Kandinsky und Mondrian abstrakt, war ihrer Zeit stets voraus. Die FAZ meint: „Mit dieser Geschichte können sich nicht nur junge Künstlerinnen Mut anlesen, sondern alle, die an der Verständnislosigkeit der Welt leiden.“

Hilma af Klint, Der Schwan, Nr. 17, Gruppe IX, Serie SUW, 1914-15, Öl auf Leinwand,155 x 152 cm © Stiftelsen Hilma af Klints Verk / Albin Dahlström.

 

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