Die filmsociety und der KunstSalon haben sich sehr gefreut, am 9. April im Rahmen der Kölnpremiere von „3 Tage in Quiberon“ Marie Bäumer und Emily Atef begrüßen zu dürfen. Im anschließenden Gespräch, das Angela Spizig mit den beiden führte, durften wir einiges über die Hintergründe des Films erfahren.
Der aktuelle Film von Emily Atef bewegte die Zuschauer im Weisshaus Kino zutiefst. Inspiriert wurde er von einem Aufenthalt Romy Schneiders in einem bretonischen Kurhotel und zeigt eine in dieser Phase ihres Lebens tief in der Krise steckenden Frau, weitab vom Glanz des Filmgeschäfts, dafür gebrochen und mit vielem hadernd.
Der Stoff beruht zum einen auf 580 Bildern, die der Fotograf Robert Lebeck (Charly Hübner) von ihr machte, zum anderen auf den Aufzeichnungen des letzten Interviews Romy Schneiders für den stern. Gepaart mit fiktionalen Elementen, entstand daraus ein großartig besetztes Kammerspiel.
Atef verriet, dass sie beispielsweise den stern-Journalisten Michael Jürgs während des Interviews noch extremer in seiner Beharrlichkeit dargestellt habe, ihn regelrecht zum Gegenspieler gemacht hat, da die Zuschauer Antagonisten liebten. Dafür mache er in seiner Rolle aber die größte Wandlung durch, indem er sich von der Position des skrupellosen Journalisten auf Augenhöhe mit seiner Interviewpartnerin begibt. Genau dieser Wandel führt auch zu einem hoffnungsfrohen Ende des Films – und der Loslösung Romy Schneiders aus Ihrer Opferrolle.
Bäumer berichtete über den dementsprechend aufreibenden Dreh und die Dankbarkeit darüber, Freundinnen als moralische Stütze mit am Set zu haben. Abgesehen von den seelischen Strapazen, sei es eine Herausforderung gewesen, sich den „physischen Duktus“ der Filmikone anzueignen, ohne sie nachzuahmen.
Wir konnten uns selbst davon überzeugen: Ganz offensichtlich ist es Marie Bäumer gelungen, Ihrer Verkörperung der Romy Schneider eine große Natürlichkeit zu verleihen. Sie ist als beste Hauptdarstellerin für den deutschen Filmpreis nominiert, der Film selbst in neun weiteren Kategorien.
Vielleicht war das – neben einem Gläschen Champagner – ja auch ein Grund für ihre gute Laune. So begrüßte sie Köln aufs herzlichste als eine Stadt, die einem zeige, wo man leben möchte, wenn man aus einer Großstadt wie Berlin oder Hamburg kommt. „Hier sind alle so nett!“ Das fanden wir auch!
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FOTOS: Nikolai Stabusch