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Rückblick: jour fixe mit Frido Mann

Rückblick: jour fixe mit Frido Mann

 

Es war ein wirklich schöner Vormittag, den wir endlich wieder in gewohnter Form bei schönstem Sonnenschein mit einem opulentem Frühstück im KunstSalon erleben konnten.

Eingeladen hatten wir Frido Mann, den Enkel von Thomas Mann und Sohn des Bratschisten und Violinisten Michael Mann, dem jüngsten Sohn des Literatur-Nobelpreisträgers. Nach dem Studium der Musik, der Katholischen Theologie und der Psychologie wirkte Frido Mann als klinischer Psychologe und Professor für Psychologie in Münster, Leipzig und Prag. Heute lebt er als freier Schriftsteller in München. Er veröffentlicht Essays, Romane und zusammen mit Christine Mann die Bücher „Es werde Licht“ (2017) und „Im Lichte der Quanten“ (2021). Und natürlich kennen wir ihn als Mitglied der Familie Mann, der „amazing family“ und die der „deutschen Windsors“. „Was für eine sonderbare Familie sind wir!“, schrieb Klaus Mann 1936 in sein Tagebuch und Marcel Reich-Ranicki nannte die Manns als die bedeutendste und originellste Familie des 20. Jahrhundert. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf den Enkel von Thomas Mann.

Frido Mann berichtete im Gespräch mit Ulla Egbringhoff  ausführlich über das Thomas Mann House , das etwa eine Viertelstunde mit dem Auto von der Villa Aurora entfernt liegt. Das Thomas Mann-Haus von Thomas Mann war Jahrzehnte im privaten Besitz. Dann stand es zum Verkauf und 2016 erwarb die deutsche Bundesregierung auf Anregung von Frank-Walter Steinmeier das Haus von Thomas Mann und macht aus ihr eine transatlantische Begegnungsstätte.  Frido Mann kehrte nach Jahrzehnten zu der Stätte zurück und machte als Fellow des Thomas-Mann-Houses eine Vortragsreihe unter dem Titel „Democracy will win“ durch die Vereinigten Staaten. Ausführlich berichtete er von seinen Erfahrungen und seinen Haltungen zur Brüchigkeit der Demokratie, für die immer wieder zu kämpfen ist. Davon handelt auch sein aktuelles Buch „Democracy will win. Bekenntnisse eines Weltbürgers.“ (erschienen bei Wbg Theiss). Sehr anregend und erhellend wurden seine Ausführungen vom begeisterten KunstSalon-Publikum angenommen.

Ein besonderes Highlight des Vormittags war die Aufführung der Beethoven-Sonate 111. Wir danken sehr dem Pianisten Georgy Voylochnikow, der uns diese Sonate formidabel präsentierte. Es war ein besonderes Erlebnis zunächst  die Ausführungen Frido Manns über dieses Beethoven-Werk zu hören, das auch einen zentralen Platz im “Doktor Faustus“ von Thomas Mann einnimmt, und sie dann so wunderbar interpretiert zu bekommen. Großer Dank an Georgy Voylochnikow!

 

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