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Rückblick jour fixe mit Götz Alsmann und Louwrens Langevoort

Rückblick jour fixe mit Götz Alsmann und Louwrens Langevoort

 

Was passiert, wenn der Musiker Götz Alsmann und der Intendant der Kölner Philharmonie Louwrens Langevoort aufeinandertreffen? Ein wunderbar unterhaltsames, anregendes und vergnügliches Gespräch trotz der schweren Situation, in der sich die Musikerinnen und Musiker derzeit befinden.

Götz Alsmann ist vielen als Moderator der WDR-Sendung „Zimmer frei“  bekannt – in der er an der Seite von Christine Westermann beste Unterhaltung lieferte. Dabei ist die Musik von Kindesbeinen im Zentrum seiner Interessen und wie kaum eine andere Person kann er mit seinem musikalischem Talent, seinem Witz und seinem unvergleichlichen Stil über Jazz, Schlager und Swing erzählen.

Normalerweise würde er derzeit mit seiner Band sein letztes Album „L.I.E.B.E.“ auf Konzerttournee präsentieren, aber wie alle sitzt er am heimischen Bildschirm. Es sei geradezu rührend, was sich alle einfallen lassen, um digital etwas aufzuführen, aber das ersetzt natürlich die Live-Erlebnisse nicht.

Ihm fehlt das Publikum sehr.  Als die Idee aufkam, ein Autokinokonzert zu geben, war er mit dabei, stellte dabei aber schnell fest, dass die Kommunikation mit Autos und Applaus in Form von Lichthupen keine adäquaten Ersätze für eine persönliche Begegnung von Musikern und Publikum  darstellen.  Louwrens Langevoort und Götz Alsmann stellen fest, dass diese neuen Formen auch neue Präsentationsformen der Konzerte erfordern, aber wie wird sich das Konzertleben nach der Pandemie entwickeln? Götz Alsmann ist sicher, dass das Publikum ganz schnell wieder in die Konzertsäle zurückströmen wird, denn Konzerte sind ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Die Musik wird die Pandemie überleben! Interessant waren auch die Parallelen, die die beiden zu früheren Katastrophen des 20. Jahrhunderts zogen. Während der spanischen Grippe unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg ging man trotz des Grippe-Virus in Konzerte, was sicherlich auch daran lag, dass man den Schrecken des Weltkrieges noch in sich trug und die Gefährdung durch die Grippe nicht so schwer nahm. Und unmittelbar nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges sind die Menschen sofort wieder in Scharen zu Operetten und Schlagerkonzerten gelaufen.

Einen schönen Schlagabtausch lieferten sich Musiker und Intendant, als es um die Frage ging, ob es legitim ist, auch Häppchenkultur geben darf, z. B. im öffentlichen Rundfunk. Götz Alsmann hält jedenfalls ein Plädoyer dafür am Vormittag auch Unterhaltsames, sich an ein breites Publikum wendendes Programm bietet. Während Louwrens Langevoorts befürchtet ist, dass die Menschen sich zu sehr an Bildschirme gewöhnen. „Kündigt Eurer Netflix-Abo“, ruft er uns zu, „und macht selber wieder Musik!“

Viele weitere spannende Aspekte diskutierten die beiden und wieder einmal zeigt sich, der jour fixe im KunstSalon macht nicht nur schlau, sondern auch gute Laune…

 

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