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Rückblick: jour fixe mit Harald Schmidt

Rückblick: jour fixe mit Harald Schmidt

 

Bei unserem letzten jour fixe in diesem Jahr ging es sehr vergnüglich zu. Harald Schmidt, Deutschlands größter Entertainer, den alle als Fernsehmoderator, Schauspieler, Kolumnist und Autor kennen, packte im KunstSalon aus. Dr. Wilhelm Kemper, Vorsitzender des KunstSalon-Kuratoriums führte das heitere Gespräch mit ihm.
Rede- und spielfreudig war Harald Schmidt schon immer. Bereits als Junge habe er im Elternhaus bei den Kaffeeklatschrunden zu Hause durchgeredet und alle in der Familie und im Umkreis parodiert, Pfarrer und Chorleiter inklusive, die beleidigt reagierten. Die Eltern, die aus Böhmen und Mähren kamen, waren von seinem Berufswunsch, Schauspieler zu werden nicht begeistert, der Vater hätte es begrüßt, wenn er eine Laufbahn als Jurist eingeschlagen hätte, aber er setzte sich durch, überzeugt von seinem Talent und bewarb sich am Stuttgarter Theater. Sein erstes Engagement führte ihn nach Augsburg, von dort ging es nach Düsseldorf ans Kommödchen.
Seine Klavier- und Orgelfähigkeiten stellt er übrigens als gering ein, er habe zwar als Hilfsorganist gewirkt, aber er sei so schlecht gewesen, dass die Zuhörer die Choräle nicht mehr erkannt hätten. Organist ist er also nicht geworden und den Sprung ins Fernsehen hat er seiner Hartnäckigkeit zu verdanken, „Klinkenputzen, anderen auf den Keks gehen“ sei das Geheimnis gewesen, dass er eine Chance im Fernsehen bekommen hat. Die Hartnäckigkeit half auch bei seiner ersten Latenight-Show, die zu Beginn sehr schlechte Quoten gehabt hatte und als „Ekel-TV“ bezeichnet wurde, einfach nicht aufgeben, weitermachen war die Devise und siehe da, irgendwann wurde er Kult und er hat daraufhin über 1.800 Latenight-Shows produziert. Harald Schmidt weist darauf hin, dass seine Karriere in einer Zeit ohne Internet möglich gewesen war, heute wäre dies so nicht möglich gewesen. Er sei immer an Grenzen gegangen (sicher, immer, wie er betont, auf dem Boden des Grundgesetzes), hat immer wieder Unterlassungsklagen kassiert, aber das hat ihn nicht gehindert, seine Sicht auf Politik und Gesellschaft mit dem ihm eigenen Humor zu vermitteln.
Doch was macht Harald Schmidt heute nach seinem Abschied vom Fernsehen? „Als ruhiger Zen-Buddhist, Katholik und Steuerzahler“ mache er keine Pläne, hört sich Vorträge von Virologen an und liebt es als Serienfreak Serien zu gucken. Wie schön, dass er uns davon im KunstSalon erzählte und wir danken sehr für seinen Besuch und danken auch sehr herzlich Dr. Wilhelm Kemper für die Gesprächsführung.


Ihnen allen wünschen wir frohe Weihnachten und freuen uns auf ein Wiedersehen beim nächsten jour fixe mit Anke Engelke am 10. Januar 2021.

 

Wir danken der freundlichen Unterstützung des Kulturamts der Stadt Köln


 

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