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Rückblick: jour fixe mit Roberto Ciulli

Rückblick: jour fixe mit Roberto Ciulli

Er war mit seinen roten Haaren schon früh ein Außenseiter und machte bereits früh die Erfahrung, sich sogar in der eigenen Familie unter lauter Schwarzhaarigen fremd zu fühlen. Dann als Junge aus reichem Elternhaus, das nicht mit den anderen Kindern spielen durfte. All das prägte ihn früh und von den vielen Drehungen und Wendungen aus seinem ereignisreichen Leben berichtete uns der große Theatermacher Roberto Ciulli beim jour fixe im Gespräch mit Christa Morgenrath, die als zunächst als Assistentin, später als Referentin der Künstlerischen Leitung des Theaters an der Ruhr arbeitete.

Er erzählte von seinem Studium der Philosophie und seinem Mailänder Zelttheater Il Globo am Stadtrand, seiner Ankunft in Deutschland Mitte der 1960er-Jahre, seinen Weg vom Deutschen Theater Göttingen bei Hilpert und Fleckenstein über Köln in den 1970er-Jahren mit Hansgünther Heyme bis zu der Theatergründung in Mülheim an der Ruhr.

Auch über das Theater als Mittel, um die Welt zu verändern, über Migration, über den Schauspieler und die aktive Rolle des Publikums als aktiver Teilnehmer des Theaters sprachen die beiden – und immer wieder ging es im Gespräch um den „fremden Blick“. So heißt auch das bildgewaltige und dokumentenreiche zweibändige Werk „Der fremde Blick“, das im Alexander Verlag veröffentlicht ist.

Es war ein beeindruckender Vormittag über 40 Jahre Theatergeschichte, die der in Mailand geborene Roberto Ciulli geschrieben hat. Und wir danken Roberto Ciulli und Christa Morgenrath sehr für diesen Einblick in das legendäre Theater an der Ruhr.

Schön war zudem, dass zu diesem jour fixe auch unsere aktuelle Villa Aurora Stipendiatin von 2021 Sarah Szczesny gekommen ist, die uns vorab im Gespräch mit Karoline Sieg anschaulich von ihrem Aufenthalt in der Villa Aurora in L.A. und ihren aktuellen Projekten berichtete. Vielen Dank auch dafür!

 

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