kunstsalon-logo

»RÜCKBLICK JOUR FIXE MIT WINFRIED BÖNIG UND WILHELM KEMPER«

»RÜCKBLICK JOUR FIXE MIT WINFRIED BÖNIG UND WILHELM KEMPER«

 

Sein Vorgänger hat sich ein Bett im Dom bauen lassen, um zwischen dem Nachgottesdienst und der ersten  Messe am frühen Morgen noch ein wenig Schlaf zu finden. Winfried Bönig, seit 2001 Domorganist, hat zwar noch nicht im Dom geschlafen, aber so manche Nacht übend an der Orgel verbracht.

In dem sehr anschaulichen und persönlichen Gespräch mit Dr. Wilhelm Kemper, dem Vorsitzenden des Kuratoríums des KunstSalon und selbst ausgezeichneter Pianist und Organist,  erzählt Winfried Bönig von seinem musikalischen Werdegang . Aufgewachsen in einer großen Familie mit vielen Geschwistern  hat er Klavier gelernt und nur durch einen Zufall zur Orgel gefunden. Sein Talent wurde erkannt und nach Studium und einigen beruflichen Stationen wurde er gefragt, ob er die Aufgabe in Köln übernehmen wolle. Er wollte und spielt nun regelmäßig im Hohen Dom zu Köln. Er erklärte den Freunden des KunstSalon, dass die Orgeln wie z. B. die Schwalbennestorgel der Firma Klais aus Bonn genau an der richtigen Position aufgestellt sind, um den feierlichen großartigen Klang zu erzeugen, auch wenn damals bei der Anbringung kritische Stimmen behaupteten, dass dies nicht zum Dom passen würde. Dies sei genau der richtige Ort, so versichert der Kirchenmusiker, aber natürlich dürfe der Domorganist keine Höhenangst haben. Die Orgel bringt seine Wirkung in dieser Kathedrale in schönster Weise zum Ausdruck und im Sommer veranstaltet er regelmäßig Konzerte und lädt andere international bedeutende Organisten in den Kölner Dom ein. Wilhelm Kemper empfiehlt allen den Besuch dieser Konzerte nachdrücklich  und gibt noch den Rat, sich früh im Dom einzufinden, um noch einen der begehrten Plätz zu erhalten.

Im Gespräch erzählte Winfried Bönig auch von seiner Tätigkeit als Professor für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation und dem Studiengang „Katholische Kirchenmusik“ an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Interessant war, dass er sich um die Zukunft der Kirchenmusik und der klassischen Musik nicht sehr große Sorgen macht, solange es Menschen gibt, die die Liebe und Begeisterung zur klassischen Musik weitergeben. Die Begeisterung und Liebe zur klassischen Musik vermittelt er als Professor an seine Studierenden, aber auch als Vater an seine Töchter und nicht zuletzt auch den Gästen im KunstSalon.

Es war ein außerordentlich anregender und zugleich informativer Vormittag, für den wir Herrn Prof. Winfried Bönig und Dr. Wilhelm Kemper sehr herzlichen Dank aussprechen. Im Anschluss machte Herr Bönig den Vorschlag, einen Orgelabend exklusiv für die Mitglieder des KunstSalon zu organisieren und einzuladen, den Dom bei Nacht zu leben. Darüber informieren wir Sie demnächst.

Text: Ulla Egbringhoff

Fotos: Nikolai Stabusch

 

Weitere Artikel

Nach oben scrollen