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»RÜCKBLICK JOUR FIXE: WIR BLEIBEN IN KONTAKT«

»RÜCKBLICK JOUR FIXE: WIR BLEIBEN IN KONTAKT«

 

Es war der erste virtuelle jour fixe im KunstSalon: Unser monatliches Treffen fand diesmal vor den heimischen Computern statt. Die Aufregung war groß, wird es mit der Technik klappen? Siehe da, es hat! Über 60 Mitglieder haben teilgenommen und verfolgten das Programm, durch das unser Vorstandsvorsitzender Andreas C. Müller führte.

Wir hatten illustre Gäste: Der ehemalige Bundesinnenminister und engagierte Vorsitzende des Kulturrats NRW, Gerhart Baum, informierte über die kulturpolitische Lage und legte den Finger in die Wunde, denn noch immer ist die Situation für die Kultur in Corona-Zeiten prekär. Gerhart Baum plädiert energisch für eine bessere und nachhaltige Unterstützung der Kulturschaffenden. Der Kulturrat NRW informiert regelmäßig über die laufenden Entwicklungen, auch über die Möglichkeit für Künstler*innen, sich dort individuell beraten zu lassen.

Dr. Hermann Hollmann stellte die Maßnahmen des Kölner Kulturrates vor, dieser rief nämlich einen Hilfsfonds für Künstler*innen ins Leben, die durch das Raster der Soforthilfen des Landes fielen. Außerdem bietet der Kölner Kulturrat die Möglichkeit, die Künstler unmittelbar durch den Kauf von Kunstwerken zu unterstützen, eine schöne unmittelbare Hilfe. Hier  kann man sich informieren.

Auch der KunstSalon ruft zur Unterstützung der Künstler*innen des KunstSalon auf, die Preisträger*innen und Stipendiat*innen stecken ebenfalls in höchst prekärer Situation und bedürfen der Solidarität, denn auch, wenn es derzeit Lockerungen gibt, es wird weiterhin eine schwere ökonomisch unsichere Zeit für die Kulturschaffenden sein, die keine Honorare, keine Auftrittsmöglichkeiten haben. Ulla Egbringhoff und das ganze Team des KunstSalon danken all denjenigen, die sich bereits großzügig mit zum Teil beträchtlichen Spenden beteiligt haben: vielen herzlichen Dank!

Andreas C. Müller berichtete über die Situation im KunstSalon: Derzeit gibt es zwar keine Veranstaltungen, es ist aber dennoch einiges los.
Katharina Waltrich zeigte uns einen Videobeitrag, den Hans Diernberger, einer unserer ehemaligen Villa-Aurora-Stipendiaten, gemeinsam mit dem Künstler Will Saunders produzierte und zeigt, an welchem Projekt sie derzeit unter eingeschränkten Möglichkeiten arbeiten.
Christian Meyer-Pröpstl, Programmleiter der filmsociety, wies darauf hin, dass die aktuellen Lockerungen zwar zum Ende des Monats den Kinos ermöglichen, wieder zu öffnen, doch wie diese Öffnungen unter Wahrungen der Sicherheiten erfolgen können, ist noch unklar. Die Kinobesitzer tüfteln intensiv über neue Konzepte. Wir freuten uns sehr über die Grußworte von Andreas Dresen, der im Februar so anschaulich von seiner Arbeit im KunstSalon erzählte, und von Christian Petzold, der im März gemeinsam mit Paula Beer zur Premiere seines neuen Film „Undine“ kommen sollte – vor dem Lockdown. Christian Petzold, so erzählte er uns in einer Videobotschaft, hat gerade Corona überwunden und sitzt wieder am Schreibtisch, um an neuen Projekten zu arbeiten. Vielleicht klappt es ja demnächst mit einem echtem Widersehen bei seinem aktuellen Film.
Emotional ging es zu, als Lisa Noss, Festivalleiterin von „Literatur in den Häusern der Stadt“ erzählte, wie schwer es ihr und dem Festivalteam gefallen ist, die Absage des Festivals bekannt geben zu müssen. So viel Arbeit steckte in den ganzen Vorbereitungen, so viel Vorfreude auf die Begegnungen mit den Schriftsteller*innen in den Häusern der Stadt – und nun: Absage. Sie erzählte aber auch, auf wieviel Verständnis sie stieß auf Seiten der Autor*innen und auf Seiten der Gastgeber*innen, die alle bedauern, im Juni nicht zusammen kommen zu können. Lisa Noss machte auch auf eine Besonderheit aufmerksam: Viele Autorinnen verlieren durch die Corona-Krise und die Absagen ihrer Lesungen die notwendige Aufmerksamkeit, die beim Erscheinen eines neuen Buches vorhanden ist, und regte uns alle an, ein besonderes Augenmerk auf die Frühjahrssaison zu legen und die Bücher in den Buchläden um die Ecke jetzt erst recht zu kaufen.

Wie sieht es im Theater und besonders mit dem KunstSalon-Theaterpreis aus? Constantin Hochkeppel erzählt von seiner aktuellen Arbeit „In decent times“, mit der er sich auch um den Theaterpreis beworben hat.  Andreas C. Müller kam mit einer Überraschung, denn die Jury des diesjährigen Theaterpreises hat getagt und vier Produktionen ausgezeichnet, u.a . Constantin Hochkeppel, der sich sichtlich über die Preisvergabe gefreut hat.

Last but not least hörten wir noch Klänge des KunstSalon-Orchesters und Johannes Lörper erzählte von den Schwierigkeiten des Orchesters, derzeit regelmäßig gemeinsam zu proben.

Es war ein großer bunter Reigen, ein Abenteuer und eine Innovation für den KunstSalon und wir setzen dieses fort, denn bevor wir uns gar nicht sehen, nutzen wir die digitale Möglichkeit des gemeinsamen Gesprächs und der persönlichen Begegnung am Bildschirm. 

 

 

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