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Ortheil, Hanns-Josef

Ortheil, Hanns-Josef

Hanns-Josef Ortheil wurde am 05.11.1951 in Köln geboren und ist Schriftsteller, Drehbuchautor, Germanist und Hochschullehrer.

Aus seinem Werk „Der Stift und das Papier“ las er beim Festival Literatur in den Häusern der Stadt 2016.

Zu seiner Vita: Hanns-Josef Ortheil wurde als einziges Kind einer Bibliothekarin und eines Vermessungsingenieurs geboren, nachdem seine Eltern vier Söhne im Krieg und in der Nachkriegszeit verloren. Seine Mutter verstummte aufgrund dieser traumatischen Ereignisse. Im Alter von drei Jahren folgte er ihr und sprach ebenfalls nicht mehr. Erst von seinem achten Lebensjahr an wurden diese schweren Störungen durch einen täglichen, unkonventionellen Schreibunterricht der Eltern allmählich behoben. Davon erzählt der Autor ausführlich in „Der Stift und das Papier“. 

Seine besondere Begabung für das Erzählen wurde bereits früh deutlich und er veröffentlichte erste Erzählungen in Tageszeitungen. Das Schreiben wurde mit der Zeit immer mehr zu einem existentiellen Medium des Überlebens. Neben der Literatur hatte die Musik für den anfangs Sprachlosen die größte Bedeutung. Er erhielt früh Klavierunterricht. Später setzte er seine Ausbildung bei Daniela Ballek und Claudio Arrau fort.

Hanns-Josef Ortheil wuchs in Köln, Wuppertal und im Westerwald auf, machte 1970 in Mainz Abitur und ging dann für eine längere Zeit nach Rom. Dort finanzierte er sein pianistisches Studium am römischen Conservatorio als Organist an einer deutschen Kirche. 

Nach einem krankheitsbedingten Abbruch seiner pianistischen Laufbahn arbeitete er als Film- und Musikkritiker und begann später ein Studium der Musikwissenschaften, Philosophie, Germanistik und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Mainz, Rom, Göttingen und Paris, das er 1976 in Mainz mit der Promotion abschloss.

Von 1976 bis 1988 war er Assistent am Deutschen Institut der Universität Mainz, 1990 übernahm er eine Dozentur für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. 1988 war er Writer in residence an der Washington-University in St. Louis/Missouri und 1991 und 1993 Villa Massimo-Stipendiat in Rom. Später übernahm er Poetikdozenturen an den Universitäten von Paderborn, Bielefeld, Heidelberg, Zürich und Bamberg.

2003 erhielt er an der Universität Hildesheim die erste Professur für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Deutschland.

Hanns-Josef Ortheil ist Honorarprofessor der Universität Heidelberg und Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2009 wurde er erster Direktor des neu gegründeten Instituts für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft der Universität Hildesheim.

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