kunstsalon-logo

Kunstsalon Theaterpreis

KunstSalon-Theaterpreis

Der KunstSalon-Theaterpreis unterstützt die freie Kölner Theaterszene und stärkt das bürgerschaftliche Engagement für die Kulturszene Köln. Bereits jetzt danken wir den Förderern des Theaterpreises 2022.

Wenn auch Sie den Theaterpreis unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Projektspende!
Spendenkonto KunstSalon e.V. | Sparkasse KölnBonn
Verwendungszweck: KunstSalon-Theaterpreis
IBAN: DE40 3705 0198 0023 2720 32

Die Gewinner stehen fest...

Zum sechsten Mal fand am 24. Juni 2022 der KunstSalon-Theaterpreis statt, bei dem drei nominierte Produktionen der freien Theaterszene Kölns gegeneinander antraten. Eine vierköpfige Jury lud im Vorfeld Ensembles zur Bewerbung beim KunstSalon Theaterpreis ein und prämierte drei herausragende Produktionen für den Theaterpreis. Zudem wurden zwei Sonderpreise außerhalb der Regel vergeben und das Gewinnerstück „Fractura“ von Wehr 51 vor der Preisverleihung aufgeführt. Moderiert wurde der Abend von Miriam Berger.

Die Gewinner*innen 2022 sind Futur 3 mit ihrer Produktion „1934-Stimmen“. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 5.000 €.

14 Bewerbungen aus der freien Theaterszene gingen für die 6. Runde des KunstSalon-Theaterpreises ein. Die Jury prämierte drei Produktionen:

1. Preis: FUTUR 3
1934 - Stimmen

Der szenische Rundgang „1934 – Stimmen“ des Ensembles Futur 3 durch das Kölner NS-Dokumentationszentrum führt auf verblüffenste, aufwühlendste Weise an die eine, für unsere deutsche Gesellschaft grundlegende Frage, heran. Was hätten wir getan in den Jahren der Hitler-Machtergreifung? Futur 3 hat sich dafür auf historische Recherche begeben und eine fast vergessene Textsammlung des US-Soziologen Theodore Abel ausgegraben. […]

Futur 3 ist hier ein großer Wurf gelungen, der zugleich das Potential und die Relevanz von Theater aufzeigt: „1934“ ist ein szenisch aufregendes, vielperspektivisches Gesamtkunstwerk und eine ungemein kluge Geschichtslektion. Viele Schüler sollten das sehen, das Museum den Abend ins Dauerprogramm aufnehmen: so nah bringt das Theater die Geschichte an uns heran.

(Auszug aus der Laudatio von Dorothea Marcus)

1. Preis - Futur 3 mit Jurorin Dorothea Marcus (li.) und Ursula Becker (re.) von der KunstSalon Stiftung © Foto: Adam Kroll
2. Preis - disdance project mit Theaterpreis-Förderer und Vorstandsvorsitzendem des KunstSalon, Andreas Müller © Foto: Adam Kroll

2.Preis: disdance project
Störfall (nach Christa Wolf)

Mit einer multimedialen Adaption Christa Wolfs gleichnamiger Erzählung windet sich das disdance-project schmerzhaft wie betäubend im Stacheldraht. Eine Frau wartet auf Nachrichten aus dem Krankenhaus, in dem ihr Bruder am Gehirn operiert wird. Im Hoffen erfährt sie von der Katastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl. Die Situationen vernetzen sich zu einem Sinnen-GAU, der die Dämme des Verstands überflutet.

Neben einer progressiven Dramaturgie begeistert die Inszenierung durch  Paula Scherfs empathische Körpersprache im brachialen bis grazilen Tanz. Wolfs/Scherfs hörbare Reflexionen übersetzen Schreie einer erschütterten Seele, die vergeblich „L-e-b-e-n“ buchstabiert.

(Auszug aus der Laudatio von Thomas Dahl)

3.Preis - Kollektiv Spiegelberg mit Theaterpreis-Förderer Hans Baedeker © Foto: Adam Kroll

3.Preis: Kollektiv Spiegelberg
Die Sieben Gehenkten (nach L.Andrejew)

In der russischen Kurzgeschichte „Die sieben Gehenkten“ von Leonid Andrejew aus dem Jahre 1908 blickt der Autor auf die individuellen Gefühls- und Gedankenwelten von sieben Menschen, die zum Tode am Galgen verurteilt wurden.

Das Kölner Künstler*innen Kollektiv „Spiegelberg“ verwandelt im Turm der Lutherkirche in der Südstadt die expressionistische Erzählung in ein großartiges immersives Theatererlebnis.

des einstündigen Besuchs vollzieht sich eine wundersame Metamorphose. Der Verstand, der die Situation zu kontrollieren versucht, macht dem Gefühl Platz. Die Konfrontation mit der Unausweichlichkeit des nahen Todes hat ein reinigendes, kathartisches Moment.

(Auszug aus der Laudatio von Norbert Raffelsiefen)

Sonderpreise

Neben den drei Theaterpreisen wurden in diesem Jahr zudem zwei Sonderpreise vergeben.

Diesjährige Sonderpreise

Nachwuchspreis

„3 Schwestern“ – schmitz+möbus kollektiv (in Koop. mit Wehr51)

Zwei Stühle, ein Tisch, mehr braucht es nicht für diese familiäre Szene. Sofort ist die Vertrautheit zwischen Louise und ihrer Schwester Thelma sichtbar. In glitzernden Fischschuppen-Leggings winden sie sich durch die Erinnerungen an ihr Zuhause, die Schwester, die früh bei einem Unfall ums Leben kam, und an die Zeit danach. […] Anna Möbus und Franziska Schmitz nehmen uns mit auf die Suche nach dem Halt in Erinnerungen, dem richtigen Maß an Nähe und Distanz und nach den Wegen, die Verschiedenheit von Gefühlen auszuhalten. Durch den Mix aus Interviews mit Familienmitgliedern, fiktiven Erzählungen, Livekamera und spielerischen Szenen ermöglichen sie trotz der Schwere einen Zugang, der nicht erdrückt, sondern neugierig macht.

(Auszug aus der Laudatio von Elisabeth Luft)

Anerkennung/Sonderpreis für Technik/Ausstattung

Orangerie-Theater

Die Bereiche Technik und Ausstattung spielen gerade in Produktionen in der Freien Theaterszene eine wichtige Rolle. Die Wahrnehmung dieses wichtigen Bereichs in den Theatern findet bisher leider nicht die nötige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Insbesondere junge Ensembles und Künstler die selbst kein großes Budget haben, sind auf eine gute, für sie verfügbare Technik angewiesen.

Das Orangerie-Theater hat sich insbesondere in den vergangenen Spielzeiten durch eine hervorragende technische Umsetzung in den Produktionen hervorgehoben. Das Theater befindet sich aktuell im Umbruch. Wir freuen uns, auch unter der neuen technischen Leitung, auf fabelhafte und inspirierende Produktionen.

KunstSalon-Theaterpreis
Aufführung des Gewinnerstücks aus dem Vorjahr (2021)
„Fractura“ von wehr51

Das Gewinnerstück aus dem Vorjahr (2021) „Fractura“ von wehr51 wurde am Festivalabend in der tanzfaktur aufgeführt und im Anschluss der KunstSalon-Theaterpreis 2022 an die drei Gewinner vergeben.

Unseren Juror*innen sind in diesem Jahr:
Dorothea Marcus: Kulturjournalistin, Theaterkritikerin und ehem. Jurorin des Kölner Theaterpreises
Elisabeth Luft: freie Autorin und Theaterkritikerin
Thomas Dahl: freier Journalist, Dozent und Buchautor
Norbert Raffelsiefen: Journalist, Theaterkritiker und ehem. Juror des Kölner Theaterpreise

Förder*innen des diesjährigen Theaterpreises sind:
KunstSalon-Stiftung
Ilse Bischof und Bruno Wenn
Andreas C. Müller
Hans Baedeker

In Kooperation mit der TanzFaktur, Köln-Deutz.

Wir danken unseren großzügigen Unterstützern*innen, Förderern*innen und Kooperationspartnern*innen ohne die der Theaterpreis nicht möglich wäre.

Weitere Eindrücke des Abends finden Sie hier…

Künstler:innen

Die Besonderheit des KunstSalon liegt in der spartenübergreifenden Kulturförderung und der Vielfalt an Gästen.

Aktuelles
Der Kunstsalon berichtet

Nach oben scrollen