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Rückblick jour fixe mit Harald Krassnitzer

Rückblick jour fixe mit Harald Krassnitzer

 

Im jour fixe lernten wir den Schauspieler Harald Krassnitzer auf eine ganz besonders persönliche Weise kennen. Im Gespräch mit Silvia Maul erzählte uns der in der Nähe von Salzburg geborene „Tatort-Kommissar“ von seiner Arbeit als Schauspieler, von seinem gesellschaftlichen Engagement und davon, wie es dazu kam, dass er sich in seinem Buch mit den Rauhnächten beschäftigte. Rauhnächte sind die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, eine Zeit, in der die Welt still steht, in der am Ende Licht zu sehen ist und Gelegenheit bietet, eine Utopie zu formulieren. Vielleicht, so die Überlegung, bietet auch die Corona-Zeit diese Möglichkeit und wir können diese Zeit nutzen, um über die Frage, wie wir leben wollen, reflektieren?

Derzeit vermisst er auch wie wir alle, den unmittelbaren Kontakt, die Unmittelbarkeit und den „Prozess der Verzauberung“, der nur im persönlichen Erleben erfolgen kann. „Mich bewegt an der Kunst immer die Berührung“, so Harald Krassnitzer.

Welche Rolle kann und soll die Kultur spielen? Harald Krassnitzer berichtet von einem tollen Projekt, das er in Wien begleitet, um kulturelle Erfahrungen auch denjenigen zu ermöglichen, die dem klassischen Kulturbetrieb fern stehen. In der Tradition des „roten Wiens“, einer Zeit, in der die Sozialdemokratie gute Arbeit leistete, finden Musik- und Theaterprojekte statt, die geeignet sind, Schwellenängste abzubauen. Harald Krassnitzer ist auch zuversichtlich, dass die junge Generation gute Impulse liefert, um positive Entwicklungen anzustoßen, er ist sehr beeindruckt von Fridays for future und dem Engagement der jungen Aktivist*innen, die sich mit großer Leidenschaft für den Klimaschutz einsetzen.

Ein besseres Leben? Dieses zu ermöglichen ist auch das Ziel der Organisationen, die sich in Afrika für bessere Bedingungen einsetzen, die Harald Krassnitzer unterstützt, wobei er sich dabei bemüht, den eurozentristischen Blick abzulegen und gibt zu, dass er selber persönlich von den Erfahrungen profitiert, die er in seinem Einsatz z. B. für Amref, eine Organisation zur Verbesserung der Gesundheitsvorsorge, machte.

Es entspann sich noch ein lebhafter Austausch – zum Beispiel über die Reaktionen auf den letzten Tatort „Die Amme“ – und wir danken Harald Krassnitzer sehr für die so beeindruckenden Einblicke in die vielen Facetten seines Denkens. Wir danken auch Jana Lösch vom Schauspiel Köln für die Informationen über die kommenden Veranstaltungen im Schauspiel und die rege Beteiligung an der Diskussion!

 

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