Am 29. März präsentierte die filmsociety vor ausverkauftem Saal im Odeon Kino den nicht nur visuell beeindruckenden Film „Sisi & ich“ der Regisseurin Frauke Finsterwalder, die das Drehbuch über die berühmte Kaiserin gemeinsam mit ihrem Lebenspartner, dem Autor Christian Kracht, verfasst hatte.

Nicht zuletzt die Hauptdarstellerinnen Sandra Hüller und Susanne Wolff haben diese ungewöhnliche Biografie mit feministischem Fokus zu einem ganz besonderen Porträt gemacht. Auch wenn ein zur Anekdote neigender Herr im Publikum mit der feministischen Perspektive offensichtlich nichts anfangen konnte – Regisseurin Frauke Finsterwalder widersprach seiner Einschätzung deutlich – war der Rest des Publikums sehr angetan von dem bildgewaltigen Film, der immer wieder Anknüpfungspunkte an die jüngere Vergangenheit seit der Gegenkultur einzuweben wusste. Nicht nur durch die Popmusik, sondern auch durch die Kleidung und andere Ausstattungsdetails, wie Frauke Finsterwalder im Gespräch mit Programmleiter Christian Meyer-Pröpstl erklärte, wolle der Film über die historische Zeit der Kaiserin hinausweisen. Auch die editorischen Details im Filmschnitt und die schwierigen Produktionsbedingungen kamen durch die spontan zur Diskussion hinzugestoßenen Beteiligten – Andreas Menn (Editor) und Philipp Worm (Produzent) – zur Sprache.

Christian Meyer-Pröpstl