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RÜCKBLICK JOUR FIXE MIT WULF HERZOGENRATH »DAS BAUHAUS GIBT ES NICHT«

RÜCKBLICK JOUR FIXE MIT WULF HERZOGENRATH »DAS BAUHAUS GIBT ES NICHT«

Kühne, rationale und funktionale Entwürfe, die Formel „form follows function“, die Wagenfeld-Lampe, der Marcel-Breuer-Stuhl – all das steht für das Bauhaus, das in diesem Jahr 100 Jahre wird.

Der Kunsthistoriker und Kurator Prof. Wulf Herzogenrath, der sich seit Jahrzehnten mit dem Bauhaus beschäftigt, hat im Gespräch seine Ein- und Ansichten über das Bauhaus-Jubiläum nahe gebracht. Mit dem Katalog „50 Jahre Bauhaus“ hat er bereits zu Beginn seiner Laufbahn ein noch heute gültiges Standardwerk geschrieben, promovierte 1970 über die Wandbilder Oskar Schlemmers und hat zahlreiche Studien zum Bauhaus veröffentlicht.

Den Kölnerinnen und Kölnern ist er noch gut als Leiter des Kölnischen Kunstvereins in Erinnerung, den er von 1973 bis 1989 leitete. 1989 wurde er als Hauptkustos an die Nationalgalerie in Berlin berufen, um unter anderem das Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof zu konzipieren und ging anschließend von 1994 bis 2011 nach Bremen, um als Direktor der Kunsthalle Bremen außergewöhnliche Ausstellungen zu kuratieren. Heute ist er Kurator und Direktor der Sektion Bildende Künste der Akademie der Künste Berlin.

Wulf Herzogenrath hat immer wieder in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen sowie als Mitglied des Kuratoriums für das neue Bauhaus-Museum in Weimar maßgebliche Akzente zum Bauhaus gesetzt und zählt zu den internationalen Experten auf diesem Gebiet. Dass Wulf Herzogenrath uns im Jubiläumsjahr des KunstSalon besuchte, freut uns besonders, da er dem KunstSalon als ehemaliges Mitglied der Jury des Villa-Aurora-Stipendiums des KunstSalon verbunden ist.

Im KunstSalon stellte er im Gespräch mit der Kulturjournalistin Claudia Dichter sein aktuelles Buch „DAS Bauhaus gibt es nicht“ (Alexander-Verlag) vor und hat kenntnisreich, anschaulich und anregend über die verschiedenen Phasen des Bauhauses gesprochen. Auch darüber, dass zwar viele Frauen am Bauhaus studierten, aber noch lange nicht die Wirkung wie die männlichen Studenten erzielen konnten. Dies müsse vor dem Hintergrund des damaligen Zeitgeistes sehe – das Wahlrecht wurde den Frauen z. B. erst 1918 ermöglicht.

Es war ein außergewöhnlich anregender Vormittag und die Gäste des KunstSalon hörten gebannt dem intensiven Gespräch zu.

Text: Ulla Egbringhoff

FOTOS: Nikolai Stabusch

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